Diversität am Arbeitsplatz:

gepostet von PressTheButton am 29.Juni 2022 in der kategorie Business

Bunt gewinnt immer!

Offen gestanden musste ich über dieses Thema im Zusammenhang mit PRESS THE BUTTON noch nie nachdenken… Die Kolleginnen so zu akzeptieren, wie sie sind, ist bei uns zum Glück langweilige Normalität – irgendwie fühlen wir uns alle gleich…. in all unserer Andersartigkeit. Doch warum ist das so? Wie haben wir es geschafft, dass die Unterschiede nicht zwischen uns stehen? Macht uns das jetzt gleicher oder ungleicher?

Aus meiner Sicht müssen wir erst einmal das Wort „Gleichheit“ genau betrachten, um das Thema besser zu durchdringen. Paradoxerweise spaltet er sich in zwei Begriffe auf, die an sich schon nicht gleich sind, nämlich GleichWERTigkeit und GleichARTIGkeit.

Frauen, Männer, Diverse, Große und Kleine, Dicke und Dünne, Kinder, Greise, die verschiedenen Erscheinungsbilder der Haut, all die verschiedenen Orientierungen beim Sex, unsere vielen Talente und dann noch die Tatsache, dass wir alle jeden einzelnen Tag anders sind: freudig, wütend, traurig, erfüllt, frustriert, motiviert, zurückgezogen, kontaktfreudig und noch viel mehr …

All diese Merkmale unterscheiden uns in unserer Art; wir sind also NICHT gleichARTig.
Zum Glück, kann ich nur sagen – denn die Überlebensversicherung für ein Unternehmen ist letztendlich der Reichtum an Ideen, aus dem es seine Innovationskraft schöpft und diese steigen immer aus einer Art Ursuppe der Unterschiedlichkeit empor.

 

Für mich ist diese Vielfalt von unschätzbar hohem Wert – nicht nur für die Existenz von PRESS THE BUTTON, sondern auch, weil sie Kreativität und Lebensfreude für alle, die sich darauf einlassen, nach sich zieht.

Menschen können auf ganz verschiedene Weise anders sein und die Welt kann durch verschiedenste Brillen betrachtet werden. Wenn ich mir die rosarote Brille mal runterreiße, kann ich erkennen, dass ein Bestandteil von Vielfalt auch etwas sein kann, mit dem ich absolut nicht einverstanden bin. Das muss ich auch nicht und es ist vielleicht sogar das wichtigste Gewürz in der Suppe, weil dadurch ein extrem fruchtbarer Diskurs entstehen kann – auch, und vielleicht sogar gerade, wenn man unterschiedlicher Meinung ist.

Deshalb ist die Vielfalt in all ihren Ausprägungen ein großer Schatz für mich; sie ist so wertvoll, dass sie uns doch wieder gleich macht, nämlich gleichWERTig. Wir sind in unserem Wert alle gleich, WEIL wir in unserer Art unterschiedlich sind.

Dieser Wert ist unendlich und muss es auch sein. Es darf dafür kein Maß, keine Skala, keine Zahl und auch keine Schublade geben. Der Wert einer menschlichen Existenz ist unendlich groß und und entzieht sich damit auch jeder Messung; darum ist er auch heilig und unantastbar.
Ja, für mich gilt das auch für die unangenehmen Zeitgenoss*innen, denn zur GleichWERTigkeit kann man auch Würde sagen und diese ist ein Hoheitsgebiet, welches nicht angetastet werden darf.

Und dennoch, in einer physischen Welt muss ich doch auch beurteilen, muss Struktur in mein Denken und meine Handlungen bringen. Wozu hab ich denn all die mühsam angelegten Schubladen in meinem Gehirn, wenn nicht dazu, mir ein schnelleres Urteilen und Handeln zu ermöglichen?
Unsere Vorfahren in der Steinzeit mussten ständig Urteile fällen: über die Nahrung im Mund, ob sich eine Jagd lohnt oder man doch Beeren sammeln sollte, ob der Lagerplatz sicher oder vom Säbelzahntiger bedroht ist. Eine falsche Einschätzung konnte lebensgefährlich sein; gar nicht bewusst zu entscheiden sowieso. Über Jahrmillionen evolutionärer Entwicklung sind wir darin echt gut geworden!
Unsere Bewertungen sind und waren immer schon die Basis unserer Entscheidungen und wer darüber urteilt, dass man nicht urteilen solle, sollte sich erst einmal diesen Widerspruch langsam und genüsslich auf der Zunge zergehen lassen…

Klar müssen wir bewerten und beurteilen, um unser Leben auf die Reihe zu bekommen, es kommt nur darauf an, was genau! Es geht schlicht darum, das eine vom anderen sauber zu trennen – der Wert eines Menschen und seine Handlungen sind zwei verschiedene Dinge: Ich kann, soll und muss die Handlungen von Menschen im Hier und Jetzt beurteilen, aber ein Urteil über die biologischen, kulturellen oder persönlichen Aspekte eines Menschen zu fällen, wäre nichts als blanker Wahnsinn!

Das alles gilt natürlich auch dann, wenn wir neue Mitarbeiterinnen suchen: Eine Kopftuch tragende Frau mit Migrationshintergrund passt nicht automatisch besser zu uns, als ein durchschnittlicher weißer Mann mittleren Alters. Aber sie passt selbstverständlich auch nicht automatisch weniger gut zu uns – es kommt auf etwas ganz anderes an, nämlich die Frage, wer zu uns passen könnte, präziser zu stellen: Denn wie definiert sich das „wer“? Und was genau bedeutet „uns“?

Beide Fragen können mit Hilfe der Systemtheorie substantieller beantwortet werden. Denn „uns“ hat in dieser Denkwelt gar nichts mit den Menschen zu tun; es ist nichts anderes als die Summe der Beziehungen, die in einer Organisation wie PRESS THE BUTTON gelebt werden. Es geht also darum, was zwischen den Menschen passiert, wie sie sich begegnen, kommunizieren und entscheiden.
Ein passendes „Wer“ können wir nur finden, wenn wir die genau gleichen Qualitäten in den Fokus nehmen und die Recruiting-Entscheidung den Menschen überlassen, die am nächsten dran sind, nämlich den künftigen Teamkolleginnen. Ob das „Wer“ passt, wird schnell sichtbar, wenn man ganz bewusst ein Auge auf jene Qualitäten wirft, die auch das „Uns“ ausmachen: Begegnung, Beziehung und Kommunikation!

Dann wird es divers, bunt und herzerfüllend…

Warum das gut ist? Ganz einfach: bunt gewinnt immer!